Wann poste ich auf Social Media um meine Zielgruppe zu erreichen?
Timing ist alles!? Gibt es wirklich einen idealen Zeitpunkt, Beiträge zu veröffentlichen, um mehr Reichweite zu erhalten, oder ist das alles reiner Zufall? Dieser und weiteren Fragen zum Timing ihrer Social Media Aktivitäten gehen wir in diesem Artikel auf den Grund.
Gibt es wirklich einen idealen Zeitpunkt, Beiträge zu veröffentlichen?
Der perfekte Zeitpunkt zum Posten
Leider müssen wir Sie gleich am Anfang enttäuschen. Den perfekten Zeitpunkt, der für alle gültig ist, gibt es nicht. Wir werden hier also keine konkrete Aussage treffen können, wie beispielsweise: „am Mittwoch um 15 Uhr sollte man posten“. Wenn das so einfach wäre, wären wir bereits alle Millionäre oder könnten uns vor Followern kaum retten.
Wenn wir diese Enttäuschung verdaut haben, schauen wir gemeinsam, welche Möglichkeiten oder Abhängigkeiten es ganz individuell gibt, anhand derer wir eine Zeitspanne ermitteln können, in der ein Beitrag möglicherweise mehr Aufmerksamkeit erhält.
Wann sind meine Follower online?
Was sagt die Statistik?
Laut der aktuellen Mediennutzungsanalyse von Vaunet (Verband privater Medien) steigt die Onlinenutzung ab 10 Uhr auf einen Wert von über 25 Prozent, auf dem sie bis etwa 23 Uhr nahezu konstant bleibt. Hier geht es zur ausführlichen Analyse. Was sagt uns diese Analyse nun? Jeder ist eigentlich den ganzen Tag online. Entweder berufsbedingt oder privat auf seinem Smartphone.
Die alte Faustregel, dass die meisten zwischen 18 und 21 Uhr zum Feierabend nach dem Abendspielfilm auf Social Media aktiv sind, gilt schon lange nicht mehr. Viel mehr bewegt sich das Nutzerverhalten dahingehend, dass Social Media als Lückenbüßer fungiert. In der S-Bahn auf dem Hinweg zur Arbeit oder nach Hause, in der Mittagspause, mal kurz zwischendurch beim Kaffee. Man ist mittlerweile immer und überall online. Wichtig ist also genau zu überlegen, wann meine Zielgruppe online ist.
Personas entwickeln
Der erste und wichtigste Schritt ist es, seine Zielgruppe zu kennen. Wie sieht ihr Tagesablauf aus? Wann zücken sie das Handy und wann ist sie am Computer aktiv? An welchen Tagen oder Tageszeiten sind Sie online? Sind sie auch am Wochenende aktiv, oder nur unter der Woche. Wie online-aktiv sind sie im Urlaub oder wird da das Handy eher weggepackt. Fragen über Fragen, die bei einer Persona-Entwicklung nicht fehlen dürfen.
Doch wie kommen wir an diese Daten? Zum einen ist eine detaillierte Persona-Entwicklung der erste und wichtigste Schritt, um seine Zielgruppe einzuordnen. Personas sind fiktive Nutzer der Zielgruppe Ihres Produktes bzw. ihres Social Media Auftrittes. Wie auch die realen Nutzer haben sie Bedürfnisse, Fähigkeiten und Ziele. Sie stellen nicht den Durchschnitt der Masse dar – sie sind spezifische Personen, die Muster im Nutzerverhalten deutlich machen. Stellen Sie sich vor, wen sie ansprechen möchten. Wie sieht der soziale, familiäre oder berufliche Alltag dieser Person aus? Welche Themen würde diese Person interessieren? Und für unseren Zweck, wann ist diese Person online? Je detaillierter Sie diese fiktiven Personen durchleuchten, desto klarer wird ihre Zielgruppe und deren Verhalten. Beim Posten sollten Sie sich stets diese Personen vor Augen halten.
Wer ist meine Zielgruppe? Persona entwickeln.
Testen und Analysieren
Wenn Sie bereits auf Facebook oder Instagram aktiv sind, nutzen Sie unbedingt die Analyse der Meta Business Suite. Hier können Sie neben Reichweite einzelner Beiträge jede Menge Daten einsehen, um das Nutzerverhalten ihrer Follower analysieren zu können. Gehe Sie hierfür auf ihre Facebookseite und dann links auf die Meta Business Suite. Aktuell gibt es unterschiedliche Versionen der Facebookseite. Hier beide Ansichten:
Gehen Sie hier auf Content. Dort können Sie alle Beiträge einzeln analysieren. Wann ging welcher Beitrag online, welche Reichweite hatte der Beitrag und wie viele Reaktionen gab es auf den Beitrag? Hier lässt sich durch etwas Analyse eine potenziell geeignete Uhrzeit oder ein bestimmter Tag herausfinden. Hierzu müssen Sie natürlich testen, testen und nochmal testen. Werden Beiträge, die Sie beispielsweise unter der Woche gepostet haben, mehr gesehen, als die am Wochenende? Ist morgens besser als abends? Durch stetiges Austesten und anschließender Analyse bekommen Sie mit der Zeit ein Gefühl dafür, wann der richtige Zeitpunkt zum Posten da ist.
Welche Beiträge poste ich wann?
Der Algorithmus
Nachdem wir uns nun mit unserer Zielgruppe beschäftigt haben und ein Gefühl dafür bekommen haben, wann sie online ist und mit unseren Beiträgen interagiert, ist die nächste Herausforderung der berühmt-berüchtigte Algorithmus. Bei aller Analyse kann dieser einem schnell die Suppe versalzen. Wenn Sie bereits aktiv auf Social Media arbeiten, ist Ihnen sicher bereits aufgefallen, dass ihre Beiträge erst nach und nach Fahrt aufnehmen. Das liegt hauptsächlich daran, dass ihre Beiträge meist nicht sofort in dem Feed ihrer Follower angezeigt werden, sobald diese gepostet sind, sondern teilweise mit einer Verzögerung von bis zu drei Tagen ausgespielt werden. Vor allem bei Facebook ist dies mittlerweile Alltag. Der Facebook Algorithmus analysiert jeden Beitrag dahingehend, ob er für die jeweilige Person interessant ist. Je nachdem wird er kategorisiert und entsprechend der jeweiligen Person angezeigt. Falls also ein Beitrag von ihm als nicht so interessant angesehen wird, erscheint er auch erst viel später im Feed. Das führt uns unweigerlich wieder auf die Personas zurück. Also nicht nur der Zeitpunkt ist wichtig, sondern natürlich auch der Inhalt der Beiträge. Tipps für erfolgreiche Beitrage auf Facebook und Instagram gibt es hier.
Mehrere Beiträge zu einem Thema
Wenn Sie ein Thema haben, dass Ihnen besonders wichtig ist, oder Sie mehrere Gesichtspunkte zu einem Thema darstellen möchten, empfiehlt es sich diese auch in unterschiedlichen Formaten zu posten. So könnte man zu einem Oberthema ein Bild, ein Video oder eine Story erstellen. Sie brauchen sich hier kaum Sorgen machen, Ihre Follower zu langweilen. Da die Beiträge mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht direkt hintereinander im Feed erscheinen werden, dient eine Mehrfachausspielung des gleichen Themas eher als Gedächtnisstütze. Zudem ergibt sich hieraus eine größere Chance, dass das Thema überhaupt von Ihren Followern gesehen wird. Natürlich sollte man hier nicht übertreiben und an einem Tag fünf Beiträge auf einmal posten. Wir empfehlen hier einen zeitlichen Abstand von mindesten drei bis vier Stunden und nicht mehr als zwei bis drei Beiträge am Tag. Wie Sie Beiträge für Facebook oder Instagram vorplanen können, erfahren Sie hier.
Veranstaltungen oder Jahrestage
Mit der vorangegangenen Erkenntnis im Hinterkopf, dass der Algorithmus unsere Beiträge evtl. verzögert ausspielt, kommt die Frage auf, wann wir Veranstaltungen bewerben sollten oder auf Jahrestage eingehen sollten. Eine Faustregel lautet, dass man mindesten drei Tage vorher eine Veranstaltung bewerben sollte. Noch besser wäre es bis zu zwei Wochen vorab anzufangen und dann mit größeren Abständen erneut darauf aufmerksam zu machen. Wie Sie eine Veranstaltung bei Facebook erstellen, erfahren Sie hier.
Fazit
Wie schon anfangs erwähnt, gibt es den idealen Zeitpunkt, der für jeden gültig ist, nicht. Aber durch stetige Analyse und Austesten lässt sich schnell herausfinden, wann was auf Social Media mal mehr, mal weniger funktioniert. Social Media ist dauernd im Wandel. Was gestern noch funktioniert hat, ist morgen schon Schnee von gestern. Aber lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen und bleiben Sie am Ball, es lohnt sich!
Sie wollen noch mehr über Social Media erfahren? Dann besuchen Sie unser Seminar am 04. April 2023 um 14:00 bis 18:00 Uhr
Social Media für Gemeinden und Vereine mit den Schwerpunkten Facebook und Instagram