Warum Pokémon Go Sie interessieren sollte
Der Hype um Pokémon Go soll schon vorbei sein. Aber das Spiel könnte sich für Kirchengemeinden und Einrichtungen trotzdem lohnen.
Mit 30 Millionen aktiven Nutzern täglich ist der Hype um Pokémon Go noch nicht vorbei. Kirchen, Gemeinden und Einrichtungen können das Spiel nutzen, um mit Spielern ins Gespräch zu kommen und auf ihre Angebote aufmerksam zu machen
Die Meinungen zu Pokémon Go sind nach wie vor tief gespalten. Von begeisterten Nostalgikern bis Totalverweigerern ist alles dabei. Und trotz sinkender Nutzerzahlen spielen immer noch 30 Millionen Menschen das Spiel – täglich. Mindestens einmal die Woche schaffen es 7,1 Millionen Spieler in Deutschland auf die Pokémon-Jagd – vor allem junge Menschen zieht es dank Pokémon Go ins Freie: 41 % der Spieler sind 18-24 Jahre alt, 35 % über 35 Jahre. ¹
Trotz aller Skepsis schafft das Spiel etwas, was keine andere App in diesem Ausmaß vorher vermochte: Die Leute gehen raus. Sie erkunden ihre Umgebung, was direkt zu Beginn des Spiels auch als Handlungsaufforderung mit auf den Weg gegeben wird. Denn nur so lassen sich die Pokémons entdecken und fangen. Stubenhocker haben nichts von diesem Spiel.
Plötzlich sind die Gamer unterwegs und sammeln sich draußen an Arenen und PokéStops
Gerade in ländlichen Gebieten sind Kirchen, Gemeinde- und Rathäuser als markante Punkte eine der wenigen PokéStops. An den PokéStops können sich die Spieler nützliche Items wie Pokébälle und Tränke abholen. PokéStops sind für Außenstehende meist daran zu erkennen, dass plötzlich viele Menschen mit dem Smartphone in der Hand davor stehen bleiben und wild auf dem Handy rumwischen.
- Um Pokémons zu fangen, muss man raus und sich bewegen. Ein Novum in der digitalen Spielewelt
- Beim Spielen muss man aufmerksam sein. Pokémon können an unterschiedlichen Orten auftauchen
- Jedes gefangene und entwickelte Pokémon bringt Punkte, die benötigt werden, um weiterzukommen
- In Arenen können Pokémon-Spieler gegeneinander antreten
Manche verbringen auch 30 Minuten an diesen PokéStops. Dann haben sie aller Wahrscheinlichkeit nach ein Lockmodul aktiviert, das 30 Minuten lang Pokémons an die Pokéstops lockt – eine lange Zeit, in der man zwischen dem Wurf von Pokébällen auf die kleinen Monster auch mal ein bisschen die Gegend erkundet.
Keine Tipps mehr verpassen mit dem medienkompass-Newsletter >>
Denn auch wenn es so erscheinen mag, dass die Spieler nur auf Ihr Smartphone und Pokémon Go fixiert sind: seine Umwelt nimmt man weiterhin wahr. Zum einen, weil auf den PokéStops in der App das Bild der Einrichtung mit Name und teilweise mit Hintergrundinformation zu sehen ist – und dann ist der Mensch ja aller Digitalisierung zum Trotz weiterhin mit dem peripheren Sehen ausgestattet.
- Kirchen sind häufig PokéStops, an denen Pokébälle und andere nützliche Items für das Spiel eingesammelt werden können
- Vor allem in ländlichen Gebieten, in denen es nicht viele PokéStops gibt, sind Kirchen oft die einzigen Anlaufstellen
- Die Kirche am Feuersee in Stuttgart: Der Platz ist von Pokémon-Spielern hoch frequentiert
Einrichtungen und Unternehmen gehen auf Pokémon Go ein
Das Potenzial von den plötzlichen Menschenmassen auf der Straße haben viele Einrichtungen und Unternehmen bereits erkannt. So beispielsweise die Zentral- und Landesbibliothek Berlin, die müde Pokémon-Jäger mit geschundenen Akkus zum Verschnaufen, Akku-Aufladen und Comiclesen einlädt.
Und auch Händler profitieren offenbar von Pokémon Go – wenn sie das Spiel für ihre Zwecke richtig zu nutzen wissen. Eine Pizzeria in New York konnte Pokémon Go Spieler zu sich locken und so, nach Angaben der New York Post, den Umsatz um 75 Prozent steigern. ²
Ist Ihr Gebäude ein PokéStop, bekommen Sie Aufmerksamkeit – aber wie wirkt das auf die Pokémon-Spieler?
Stellen Sie sich vor: Beim Pokémon Go Spielen kommt jemand an Ihrer Kirche, Ihrem Gemeindehaus oder Ihrer Einrichtung vorbei – und nimmt Ihre Einrichtung vielleicht sogar zum ersten Mal richtig wahr. Und was sieht er? Einen lieblosen Schaukasten, veraltete Inhalte, schlecht oder nicht lesbare Schilder oder einen ungepflegten Eingang.
Sprich: Eine vertane Chance, auf seine Angebote und auf seine Einrichtung positiv (!) aufmerksam zu machen.
Sie müssen kein begeisterter Pokémon-Jäger oder ein Fan des sogenannten Augmented Reality (erweitere Realität) Spiels sein – aber es bietet das Potenzial, dass die vorbeikommenden oder verweilenden Spieler auf Ihre Gemeinde, Ihre Einrichtung und Ihr Angebot aufmerksam werden.
Nehmen Sie das Spiel doch zum Anlass, um Ihre Außenwirkung mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Oder Sie machen Pokémon Go selbst zum Thema und knüpfen mit weiterführenden Angeboten und Projekten an das Spiel an.
Ideen für Projekte mit Pokémon Go:
Was man als PokéStop Inhaber daraus macht, da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
- Sprechen Sie Pokémon Go Spieler an und organisieren Sie eine gemeinschaftliche Pokémon Go Jagd für Gruppen.
- Pokémon Go bietet sich geradezu für ein generationsübergreifendes Treffen an. Die Begeisterung bei denen, die weiterhin spielen, kennt keine Altersgrenze.
- Greifen Sie Pokémon Go zum Beispiel in Ihrem Schaukasten auf. Haben Sie Angebote für Jüngere oder junge Erwachsene, ist das die ideale Gelegenheit, die Pokémon-Jäger darauf aufmerksam zu machen.
- Bieten Sie Erfrischungen für erschöpfte Pokémon Go Spieler an.
- Wenn Sie ein bisschen Geld investieren und Menschen im wahrsten Sinne des Wortes „anlocken“ wollen, nutzen Sie das Lockmodul an Ihrem PokéStop.
- Kündigen Sie im Schaukasten, auf Tafeln, in Sozialen Netzwerken etc. an, an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit Sie das Lockmodul aktivieren. Neue Gesichter und Gespräche (nicht nur) über Pokémon Go sind so garantiert.
Es wird spannend bleiben, wie sich das Spiel Pokémon Go und die Nutzerzahl weiter entwickelt. Es lohnt aber bestimmt, sich mit dem Thema der „erweiterten Realität“ zu befassen – Pokémon Go könnte hier vielleicht der erste große Auftakt sein.
Fragen zum Spiel oder zu Einsatzmöglichkeiten? Hinterlassen Sie uns doch einfach einen Kommentar.
Gerne informiere ich zu einer überzeugenden Alternative: Actionbound.
In einem Workshop bei Ihnen kann ich die Möglichkeiten für Kirchengemeinden, Konfis usw.zeigen, da ich mehrere lokale „digitale Schnitzeljagden“ schon erstellt habe: https://actionbound.com/bound/gartenderreligionenkarlsruhe
https://actionbound.com/bound/SkulpturenSchlossgartenKA
Super Hinweis – Danke! Auch wir finden Actionbound als multimediale Rallye mit Tablet oder Smartphone geeignet für die Umsetzung in der (kirchlichen) Jugendarbeit.
Darum bieten wir nächstes Jahr zwei Praxis-Workshops an:
am 21.06.2017, 15:00 Uhr – 18:00 Uhr http://www.evmedienhaus.de/fortbildungen/aktuelle-seminare-und-fortbildungen/?detail/57c94cc28b5ba
oder am 29.09.2017, 15:00 Uhr – 18:00 Uhr http://www.evmedienhaus.de/fortbildungen/aktuelle-seminare-und-fortbildungen/?detail/57c94e375b6b5
Wir freuen uns schon jetzt auf Anmeldungen!