Leichte und Einfache Sprache im Netz – Inklusion online
Grundsätzlich lassen sich Leichte und Einfache Sprache in das Themenfeld Barrierefreiheit im digitalen Raum einordnen. Aber was bedeuten die beiden Begriffe und worin liegen die Unterschiede?
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Unterschied zwischen Leichter und Einfacher Sprache
Ziel der Leichten und Einfachen Sprache sollte es sein, Barrieren abzubauen, die es bestimmten Personen(gruppen) erschweren oder gar unmöglich machen, sich im digitalen Raum zu bewegen. Sich also an der Online-Kommunikation zu beteiligen und hier angebotene Inhalte zu verstehen. Theoretisch können gesprochene sowie geschriebene Texte in Leichter und Einfacher Sprache verfasst sein. In der Regel beziehen sich die Begriffe jedoch auf geschriebene Texte.
Leichte Sprache weist den geringsten Schwierigkeitsgrad auf und bedeutet, dass Inhalte und Texte in einer einfachen, klaren und verständlichen Sprache verfasst werden. Hauptzielgruppe der Leichten Sprache sind Menschen mit Lernschwierigkeiten oder kognitiven Beeinträchtigungen.
Einfache Sprache steht zwischen Leichter Sprache und Standardsprache. Es gelten ähnliche Regeln wie bei der Leichten Sprache, nur weniger streng in der Anwendung. Es gibt zudem einen größeren zulässigen Wortschatz und Sätze können etwas komplexer sein. Vom Verwenden der Einfachen Sprache profitieren vor allem Menschen mit geringer Lesekompetenz, Menschen mit Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache und Menschen mit einer Lernbeeinträchtigung.
Im folgenden Text wird das Augenmerk auf Leichte Sprache im digitalen Kontext gelegt.
Wie gelingt es, Texte in Leichter Sprache zu verfassen?
- Kurze Aussagesätze bilden
- Keine komplizierten Nebensatzkonstruktionen
- Jeder Satz erhält eine eigene Zeile
- Einfachen, geläufigen Wortschatz verwenden (keine Fachbegriffe, Abkürzungen)
- Verneinungen im Text fett gedruckt anzeigen
- Mehrsilbige Wörter durch spezielle Mediopunkte oder durch Bindestrich trennen
- Größere Schriftgrößen und Zeilenabstände zur optischen Übersichtlichkeit und Leserfreundlichkeit
- Aussagekräftige Bilder zur Unterstützung der inhaltlichen Aussagen der Texte
- Sinnabschnitte durch größere Absätze voneinander abgrenzen
- Ziffern nicht ausschreiben (35, nicht fünfunddreißig)
Hier ein Beispiel, wie ein Text in Leichter Sprache aussehen kann:
Original
Herzlich Willkommen auf dem Medienkompass, der Blog des Evangelischen Medienhauses mit Tipps, Tutorials und Seminaren rund um die Medienarbeit. Hier schreiben Mitarbeiter:innen aus allen Bereichen des Medienhauses über Social Media, Technik, Internet, Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation. |
Leichte Sprache
Herzlich Willkommen auf dem Medien•kompass. Der Medien•kompass ist eine Webseite vom Evangelischen Medien•haus. Es gibt hier Tipps, Anleitungen und Schulungen. Die Themen sind Medien und die Arbeit damit. Personen aus dem Medien•haus schreiben Artikel darüber. |
Initiativen für Leichte Sprache im Netz
- Die Webseite „Leichte Sprache“ bietet eine Vielzahl von Texten in Leichter Sprache an, von Nachrichten über Gesetzestexte bis hin zu Anleitungen.
- Die Bundeszentrale für politische Bildung hat auch eine Seite mit Texten in Leichter Sprache, die sich mit politischen Themen befassen.
- Der Auslandsrundfunk „Deutsche Welle“ hat eine spezielle Kategorie für Hörfunk-Nachrichten in langsam gesprochener Sprache, die sich an Menschen richtet, die Schwierigkeiten beim Lesen von traditionellen Nachrichtenartikeln haben.
- „Ohrenkuss“ ist eine Zeitschrift, die von Menschen mit Down-Syndrom produziert wird und sich an ein Publikum richtet, das sich für Texte in Leichter Sprache interessiert.
Fazit
Die Verwendung von Leichter Sprache im Internet kann dazu beitragen, dass Informationen für alle Menschen zugänglicher werden. Zum Beispiel können Unternehmen und Organisationen ihre Inhalte in Leichter Sprache auf ihren Social-Media-Kanälen teilen, um sicherzustellen, dass sie für alle Nutzer verständlich sind. Auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen können so besser an der digitalen Kommunikation und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.
Leichte Sprache ist eine spezielle Form der Sprache, die für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen oder Lernschwierigkeiten leichter zu verstehen ist. Sie zeichnet sich durch kurze Sätze, einfache Wörter und klare Strukturen aus und verzichtet auf komplexe Grammatik und Fachbegriffe. Ziel ist es, Informationen für alle zugänglich und verständlich zu machen.
Aber „des Medienhauses“ ist Genitiv und der kommt laut Regeln der Leichten Sprache nicht vor. Oder bin ich nicht auf sem neuesten Stand?
Den Genitiv fand ich in der Beispielübertragung in Leichte Sprache.
Danke für Ihren Kommentar. Auch wir lernen noch und versuchen uns immer weiter zu verbessern.