Mit Mentimeter keine passiven Teilnehmer mehr
Mentimeter ist ein Tool mit dem sich online anonyme Umfragen erstellen lassen – mit Auswirkungen auf die Zusammenarbeit und Produktivität innerhalb der Gruppenteilnehmer.
Wenn Sie jemals eine Veranstaltung moderiert haben, ist Ihnen folgende Situation bestimmt nicht unbekannt: Sie stellen eine Frage und niemand meldet sich. Oft liegt dies vor allem an zwei Gründen:
a) die Frage ist sensibel und Teilnehmer trauen sich nicht vor anderen zuzugeben, dass sie sich (z. B.) von ihrem Chef ungerecht behandelt fühlen.
b) gerade bei Fragen zu Beginn einer Veranstaltung sind Teilnehmer oft noch schüchtern. Niemand möchte übermotiviert wirken, der ein oder andere ist vielleicht auch noch etwas müde und hat nicht richtig zugehört.
Was Mentimeter an dieser Ausgangslage ändern kann, sehen Sie in diesem kurzen Clip:
Was ist Mentimeter?
Mentimeter beschreibt sich selbst als interaktive Präsentationssoftware. Die Besonderheit ist, dass alle Teilnehmenden zeit- und ortsunabhängig über ein internetfähiges Gerät mit Mentimeter auf Folien und Fragen reagieren und anonym abstimmen können. Das selbsterklärte Ziel von Mentimeter ist es, die Einseitigkeit der Kommunikation aufzubrechen und die Teilnehmenden mehr einzubeziehen, damit Gruppenveranstaltungen effizienter und effektiver werden und mehr Spaß machen. Mehr erfahren Sie auch im Imagefilm von Mentimeter. Die Macher von Mentimeter bieten auf ihrer Website auch Webinare an, in denen man mehr über das Tool und die Einsatzmöglichkeiten erfahren kann.
Welche Einsatzszenarien gibt es für Mentimeter?
Mit Mentimeter sind verschiedenste Einsatzszenarien denkbar. Im Video nutzt die Moderatorin das Tool als Einstieg in eine Diskussion. Die Teilnehmenden können anonym abstimmen und sind daher eher bereit, Auskunft über ihre Situation am Arbeitsplatz zu geben. Außerdem erhält so jeder die Chance sich zu beteiligen.
Sie können Mentimeter auch zur Abfrage von Vorwissen nutzen. Bei großen Gruppen hat man meistens nicht die Zeit, alle Anwesenden einzeln zu fragen. Damit jede und jeder gleichberechtigt mitteilen kann, was sie oder er weiß, können Sie entweder verschiedene Antwortmöglichkeiten vorgeben oder freie Fragetypen wie die „Wortwolke“ oder „Open End“ nutzen, bei denen die TeilnehmerInnen Freitext eingeben können. Ähnlich verhält es sich, wenn ein Meinungsbild der Gruppe abgefragt werden soll.
Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz eines Menitmeter-Quizzes zur Lernerfolgskontrolle. Auf spielerische Weise und doch in Konkurrenz zu den anderen Teilnehmenden, beispielsweise bei Fortbildungen, kann das Gelernte überprüft und gefestigt werden.
Schließlich können Sie mit den anonymen Rückmeldungen auch Feedback zu Ihrem Seminar, Ihrer Veranstaltung oder Ihrem Unterricht einholen und am Ende eine Evaluation vornehmen.
Was kann Mentimeter noch?
Die Bandbreite an Möglichkeiten ist groß: von bebilderten Antwortmöglichkeiten über skalierte Fragen, Matrix-Verortung und Smiley-Abstimmung bis hin zu einer Sammlung von Wortwolken sind dem Tool und den Einsatzmöglichkeiten kaum Schranken gesetzt. Ihnen stehen in der kostenlosen Version zehn verschiedene Fragetypen zur Verfügung, außerdem können sogenannte „Quick Slides“ eingebaut werden, auf denen, ähnlich einer PowerPoint-Präsentation, Überschriften, Aufzählungen und Bilder integriert werden können. Weiterhin steht die Option „Quiz“ zur Verfügung, bei der nach jeder Quizfrage Punkte für richtige Antworten vergeben werden und am Ende ein Sieger/ eine Siegerin gekürt wird.
Um Mentimeter zu nutzen müssen weder Sie noch Ihre Teilnehmenden ein Programm herunterladen, sondern es kann von allen direkt im Browser verwendet werden. Nach eigenen Angaben funktioniert es am besten mit Google Chrome, aber auch mit anderen Browsern können Sie Mentimeter nutzen.
So erstellen Sie Fragen bei Mentimeter
Klicken Sie auf die kleinen Pfeile links oder rechts im Bild, um zwischen den fünf Folien zu wechseln.
Praxis-Tipp: Segmentierung in Mentimeter
Eine Option, die ich sehr gerne mag ist die Segmentierung.
Sie funktioniert mit den Fragetypen „Multiple Choice“ und „Image Choice“ und es muss das Layout „Bars“ (Balkendiagramm) eingestellt sein. Es werden mindestens zwei Fragen benötigt, die nach der Abstimmung der TeilnehmerInnen miteinander kombiniert werden können.
Im Video haben die Seminarteilnehmer angegeben, was sie an ihrem Arbeitsplatz stört und wie zufrieden sie im Großen und Ganzen mit ihrem Arbeitsplatz sind.
Wählt man nun das Zahnrad links unten und dann die Option „Segmentation“ werden die Antworten der Teilnehmer zu den beiden Fragen kombiniert und man erhält folgende Auswertung:
In unserem Beispiel zeigt sich, dass die Person, die vom Geld motiviert wird (rot) zugleich die Büroräume, die Arbeitszeiten und die Verpflegung bemängelt, aber logischerweise kein Problem mit der Bezahlung hat.
Sie können die Segmentierung gut nutzen, um z.B. Geschlechterunterschiede zu zeigen oder Altersgruppen zu segmentieren. Achten Sie aber darauf, dass durch die Kombination die Anonymität nicht verloren geht und Sie niemanden bloßstellen.
Fazit zu Mentimeter
Ich bin begeistert von Mentimeter. Auf einfache Art und Weise können schnell ansprechende Umfragen erstellt und die Teilnehmenden miteinbezogen werden. Mit Mentimeter sind verschiedenste Einsatzszenarien denkbar und die Bandbreite an Fragetypen ist groß.
Einen Nachteil hat das Tool allerdings doch: Um mehr als die Basiselemente zu nutzen benötigen Sie ein Abo. Aber die Basiselemente bieten – wie oben beschrieben – schon viel Auswahl und ich komme gut ohne das Abo zurecht. Außerdem ist das Tool (bisher) nur auf Englisch verfügbar. Das betrifft allerdings nur Sie als Ersteller der Präsentationen. Für die TeilnehmerInnen kann, wie beschrieben, die Sprache umgestellt werden. Ihre Fragen und Antworten können natürlich auch in einer beliebigen Sprache eingegeben werden.
Autorin: Daniela Tiefenbacher
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Digitale Tools in der Gruppe nutzen
Online-Kurs
In diesem Kurs lernen Sie die beliebtesten Online-Tools für das digital vernetzte Zusammenarbeiten und für Lernspiele kennen. Um mit mehreren Personen digital unterstützt zu brainstormen, gemeinsam ein Projekt zu planen oder thematische Inhalte anschaulich und ansprechend aufzubereiten, bieten sich zahlreiche Tools an.
Dem Kurs kann jederzeit beigetreten werden.
Hier geht’s zum e-Learning.
Weitere Tipps für gute Gruppenarbeit finden Sie hier:
Danke für den Tipp, habe ihn gleich als Kurzmeldung in meinem Blog aufgegriffen.
Lieber Herr Beck, danke fürs Streuen! Wir sind gespannt, wie Ihre Meinung zu unserem Tool-Tipp ausfällt. Liebe Grüße aus dem Medienhaus, Lena König
Liebe Frau König,
meine Meinung: Leider schon im Test unbrauchbar, da ich nicht mehr als zwei Folien erstellen kann (in der kostenlosen Version). Da gibt es andere Tools, wie z.B. PINGO. Nicht ganz so ausgebaut, aber open source!
Lieber Herr Beck,
Danke für Ihre ehrliche Meinung und den wertwollen Hinweis auf ein alternatives Werkzeug!
Wir hatten im Fazit bereits darauf aufmerksam gemacht, dass die volle Funktionsbreite kostenlos nicht zur Verfügung steht („Einen Nachteil hat das Tool allerdings doch: Um mehr als die Basiselemente zu nutzen benötigen Sie ein Abo.“) Bisher konnten wir mit unserem kostenfreien Account in der Praxis gut arbeiten, indem wir mehrere Umfragen mit je 3 Folien genutzt hatten.
Wir sind gespannt Ihr genanntes Werkzeug PINGO auszuprobieren und in der Praxis zu erproben.
Liebe Grüße, Lena König
Liebe Frau König,
wissen Sie zufällig wie viele Nutzer (Ersteller) auf mentimeter zugreifen können. Wir sind ein Bildungsträger und würden gern unsere Dozenten animieren mentimeter zu nutzen? Gibt es dafür Firmenlizenzen?
Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. Lieben Dank und beste Grüße
Liebe Frau Peibst,
danke für Ihre Anfrage.
Zu den Lizenzen und Preisen finden Sie alle Informationen direkt bei Mentimeter unter https://www.mentimeter.com/plans
Falls Sie eine gleichzeitige Bearbeitung verschiedener Nutzer wünschen, kann Ihnen Mentimeter sicher ausführliche Informationen liefern.
Wenn Sie keine gleichzeitige Bearbeitung in der Implementierungsphase benötigen und die Fragen und Antworten innerhalb des gesetzten Personenkreises sichtbar sein dürfen, könnte Ihnen (je nach Größe und Struktur Ihres Unternehmens) evtl. ein allgemeiner Zugang weiterhelfen?
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für Ihre Bildungsarbeit und bin sicher, dass die Dozenten auch begeistert sein werden.
Liebe Grüße, Lena König