Ghosting, was ist das?
Wurden Sie schon einmal geghostet? Das ist keine Heimsuchung von Geistern, sondern ein typisches Internetphänomen, das seit der unpersönlichen Kontaktaufnahme mit anderen immer wieder auftritt. Wir erklären Ihnen, was es mit Ghosting auf sich hat.
Ghosting im Internet @canva
Was ist Ghosting?
Ghosting kommt vom englischen Wort Ghost – Geist oder Gespenst. Hierbei geht es nicht um eine Gruselgeschichte, in der man von Geistern verfolgt wird. Ganz im Gegenteil. Wenn jemand einen anderen ghostet, verschwindet das Gegenüber und wird sozusagen zum Geist. Der Kontakt, der vorher eventuell recht rege und vertraut war, bricht komplett ab. Doch nicht nur das, der Gesprächspartner ist nicht mehr zu erreichen, reagiert überhaupt nicht mehr oder löscht sogar seine Profile in den Sozialen Medien. Häufig tritt diese Verhaltensweise in der Internet-Dating-Szene auf.
Was passiert beim Ghosting?
Beim Ghosting wird der Kontakt komplett abgebrochen. Doch was bedeutet der Kontaktabbruch im Internet? Generell ist es ein absolutes Ignorieren der Kontaktversuche des Gegenübers. Wenn der Kontaktpartner also zum Beispiel nicht mehr ans Telefon geht, auf Emails reagiert, auf Nachrichten im Messenger oder Whatsapp nicht mehr antwortet, die Lesebestätigung deaktiviert oder sogar das andere Profil blockt, dann wird man geghostet.
Ghosting im Internet und im realen Leben
Ghosting tritt typischerweise im Internet auf, da man aufgrund der Anonymität im Web den Kontakt recht leicht abbrechen kann. Doch auch im „realen“ Leben kann man geghostet werden. Hier spricht man jedoch eher vom Ignorieren einer anderen Person. Natürlich ist das schwierig, wenn man diese jeden Tag sieht. Die Hemmschwelle jemanden zu ghosten, liegt hier also viel höher, da man mit dem Gegenüber konfrontiert wird.
Warum wird gehostet?
Gerade bei Datingplattformen verlieren viele Gesprächspartner schnell das Interesse und schauen sich nach anderen Ansprechpartnern um, da ist der vorherige Kontakt eher lästig. Klingt zwar hart, aber leider agieren viele auf diesen Plattformen so. Die Anonymität im Internet fördert dieses Verhalten immens. Vermutlich fehlt dem Gegenüber auch der Mut klar zu sagen, dass er nicht mehr interessiert ist. Die „geghosteten“ Personen bleiben meist ratlos und frustriert zurück, da es offenbar keine Erklärung gibt.
Wie kann man mit Ghosting umgehen?
Das größte Problem beim Ghosting ist, dass der Kontaktabbruch meist plötzlich passiert und der Geghostete ratlos und vor allem gekränkt da steht. Anders als bei einem Beziehungsabbruch im „realen Leben“ fehlt die Aussprache, also die Erklärung, warum die Beziehung beendet wurde. Vor allem, wenn der Kontakt vorher intensiv war, tut der Kontaktabbruch einfach nur weh. Leider gibt es hier kein generelles Vorgehen, das man empfehlen kann. Doch eines ist klar: Wenn man sicher ist, dass man geghostet wurde, macht es leider keinen Sinn, weiterhin zu versuchen, den Kontakt wieder aufzunehmen. Man tut sich selbst keinen Gefallen, wenn man an dem Kontakt festhalten möchte. Eine Aussprache wird es in den meisten Fällen nicht geben.
Reden Sie mit anderen über ihre Erfahrungen. Ein echtes Ohr und eine echte Schulter zum ausheulen können hier Wunder bewirken. Versuchen Sie, das Geschehene so gut es geht zu verarbeiten. Holen Sie sich, falls nötig, professionelle Hilfe um den Verlust zu überwinden.
Hier finden Sie den Kontakt der Seelsorge der Evangleischen Landeskirche Württemberg.
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