Film-Tipp: Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes

Zwei Jahre lang begleitet der Regisseur Wim Wenders Papst Franziskus bei vielerlei Veranstaltungen, Auftritten und Besuchen. Berührende Momente und beeindruckende Gespräche mit erstaunlichen Aussagen zeichnen das Porträt eines ungewöhnlichen Stellvertreters Gottes auf dem Stuhle Petri.

Seit 1895 die ersten bewegten Bilder über die Leinwand flirrten, versucht auch die Kirche das Medium Film für ihre Zwecke zu nutzen. Und man muss neidlos anerkennen, beim Dokumentarfilm „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ ist ihr das – fast – perfekt gelungen. Mit Wim Wenders wurde einer der großen deutschen Autorenfilmer als Regisseur verpflichtet. Ob der Kommunikationschef des Vatikans, der den Film in Auftrag gegeben hat, geahnt hatte, dass Wenders in frühen Jahren mit dem Priesterberuf geliebäugelt hat? Auch bekam Wenders ungewöhnlich viel Zeit für Gespräche mit Jorge Mario Bergoglio, der seit 2013 als Papst Franziskus Oberhaupt der katholischen Kirche ist, eingeräumt.

Ein privilegierter Zugang zu den oft eher verschlossen gehaltenen vatikanischen Archiven war ein weiteres Zugeständnis an den deutschen Filmemacher. Das 92-minütige Ergebnis kann sich sehen lassen.

Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes

Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes

Starke Anziehungskraft

Wenn man im Film in die Gesichter der Menschen blickt, die Franziskus bei vielerlei Gelegenheit trifft, wird die besondere Anziehungskraft des Argentiniers spürbar. Er scheint die Menschen mit seiner direkten Ansprache magisch in seinen Bann zu ziehen, auch wenn die Orte wie Flüchtlingslager, Krankenhäuser oder Gefängnisse oft alles andere als angenehme Stätten der Begegnung sind. Als er vor dem US-Kongress den Waffenhandel geißelt, sprechen die getroffenen Gesichtsausdrücke mancher Abgeordneter Bänder.

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Ungewohnt klare Worte

In seinen Aussagen, deren Darstellung manchmal an eine Privataudienz erinnern, findet der erste südamerikanische Papst klare Worte zur Lage der Welt. Er bezieht Stellung zu drängenden sozialen Fragen uns stellt sich an die Seite der Ärmsten, wobei er auch die Rolle des Geldes innerhalb der Kirche kritisiert. Auch bricht er eine Lanze für den Schutz der Umwelt und der Ressourcen, die er klar als Lebensgrundlagen für alle definiert. Als Zuschauer wird man auch durch die ungewohnte Klarheit beeindruckt und fast schon in einen Bann gezogen, Franziskus erzeugt immer das Gefühl, als wäre er den Menschen in großer Liebe zugewandt.

Er ist der erste Papst, der sich nach dem Heiligen „Franziskus von Assisi“ nennt und in seinem Pontifikat mahnt er immer wieder die Verantwortung gegenüber der Schöpfung, der Natur, den Menschen und der Globalisierung nach dem Vorbild des Heiligen an. Dieser Film ist nicht nur ein beeindruckendes Lebensbild über diesen ungewöhnlichen Papst, sondern kann Diskussionen über viele brandaktuelle Themen anregen.

Monika Račić, Kundenberaterin im Ökumenischen Medienladen

Anlass zur Kritik

Natürlich gibt es auch Anlass zur Kritik. Mit einer alten Handkurbelkamera wurden Passagen aus dem Leben des Heiligen Franziskus von Assisi, dem Namensgeber des Papstes, gedreht. Sie sollen ästhetisch wirken, kommen aber mit der dazugehörigen Musik stellenweise kitschig daher.

Im Film selbst gibt sich Wenders als Franziskus-Fan zu erkennen, vielleicht ein Grund dafür, dass es der Dokumentation jegliche Kritik am Pontifex selbst fehlt. Diese kommt eher unterschwellig in Bildern und Gesten daher. Als der Papst in Afrika ein Krankenhaus mit fast verhungerten Kleinkindern besucht und auch diesen seine Zuneigung bezeugt, zeigt sich seine ganze Hilflosigkeit an vielen himmelschreienden Ungerechtigkeiten dieser Welt.

Alles in allem ist der Film eine sehenswerte Hommage an eine ungewöhnliche Persönlichkeit mit einer zutiefst eindrucksvollen Ausstrahlung.


Filmausleihe

Download und Streaming: Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes

Der Film ist im Ökumenischen Medienladen online erhältlich.

Hinweis: Eine kostenfreie Mitgliedschaft im Ökumenischen Medienladen ist notwendig, um den Film nutzen zu können. Für alle Interessierten außerhalb der Ev. Landeskirche in Württemberg und der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist dieser hier evtll. erhältlich: https://medienzentralen.de

 


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