Einstieg in die Sprachaufnahme
Ob im Podcast, als Audiokommentar oder im Radio. Sprachaufnahmen sind ein wichtiger Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit. Doch wie gelingt eine gute Sprachaufnahme und was muss man beachten, damit es ein Hörerlebnis wird?
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In diesem Beitrag erfahren Sie:
- Welche Vorbereitung eine gute Sprachaufnahme benötigt
- Was man hinsichtlich des Raumes beachten muss
- Wie man das Mikrofon platziert
Eines der wichtigsten Themen, wenn es um die Erstellung von eigenen Inhalten geht, ist das gesprochene Wort. Allerdings nicht nur inhaltlich, denn das Gehör „sieht mit“. Ist die Aufnahme schlecht ausgesteuert, hallt, brummt, zischt, poppt es oder wackelt der Stereokanal hin und her, hat dies einen Einfluss auf die Wahrnehmung und persönliche Wertung der Inhalte. Eine gelungene Sprachaufnahme ist dabei heute keine Frage des Geldes mehr. Schon mit einem kleinen Geldbeutel lässt sich ein alltagstaugliches Setup realisieren, zur Not sogar mit dem Handy.
Das Skript
Freies Sprechen ist schwerer, als man denkt. Schnell verhaspelt man sich, Wörter entfallen einem oder man vergisst Inhalte, die man eigentlich transportieren wollte. Darum ist es gerade für ungeübte Sprecher wichtig, Texte, zumindest aber Notizen und Schlagwörter zu verfassen und diese auf den sprachlichen Fluss zu optimieren. Sollen mehrere Rollen gesprochen werden, arbeitet man mit visuellen Markierungen, etwa farbliche Kennzeichnungen der einzelnen Aussagen verschiedener Charaktere im Text. Das Skript sollte im Rahmen der Vorbereitung mehrmals laut gelesen werden, so fallen auch Stellen auf, die nicht so leicht von der Zunge gehen. So etwa lange verschachtelte Sätze, selten benutzte Begriffe, Slang und Fremdwörter, die man dann gegebenenfalls umstellen oder austauschen kann.
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Ruhiger und ungestörter Aufnahmeraum
Damit eine Aufnahme ohne Störungen klappt, ist ein ruhiger Raum unabdingbar. Klingelnde Handys und plärrende Fernseher, ein brummender Ventilator oder zischende Heizkörper sollten abgestellt werden. Zum einen stört die dauernde Ablenkung den Sprecher, zum anderen erschwert es die Bearbeitung der Aufnahme.
Hall und Echo
…ist ein häufiges Problem: Ein leerer Raum hallt und jedes Geräusch wird verstärkt. Wer sich einen leeren Keller, einen Dachboden oder eine Garage aussucht, wird bemerken, dass die Aufnahmen sich wie in einer Bahnhofshalle oder unter der Dusche anhören. Dies ist auch mit einfachen Mitteln nicht zu beheben. Besser ist es, sich einen anderen Raum zu suchen. Ideal ist ein Zimmer mit vielen Polstermöbeln, etwa das Wohnzimmer oder der vollgestellte Hobbyraum. Ein Karton im U-Profil gebogen hinter dem Mikro, ein Eierkarton und etwas Schaumstoff genügen, um Tonreflektionen zu verringern.
Das Mikrofon
Wer nicht in audiophilen Fantasiewelten unterwegs ist, der bekommt schon für unter 40 Euro ein Mikro, das ausreichend ist, um Sprachaufnahmen zu erstellen. Oft reicht auch schon das Handy-Mikro. Wer häufiger Sprachaufnahmen macht, sollte sich ein Mikro mit sogenannter Nierencharakteristik zulegen. Ein solches Mikro nimmt die Geräusche auf, die in einem Winkel von etwa 140- 160° von vorne kommen. Es muss kein Stereo-Mikro sein. Mono eignet sich für Sprachaufnahmen meist sogar besser, es gibt jedoch einen Haken: Üblicherweise verfügt der PC, das Notebook oder der Recorder über eine 3,5mm Stereo-Klinkenstecker Buchse. Steckt man ein Mono-Mikro in eine Stereo-Buchse, bleibt ein Kanal stumm, dies muss man im Anschluss der Aufnahme beachten. Beim Kauf sollte man auf den Anschluss zu achten, sowohl 3.5mm Klinke, 6,3 mm Klinke als auch Chinch und XLR (mit oder ohne Phantomspeisung) sind üblich, USB eher selten. Viele Mikros benötigen eine interne Batterie, diese sollte nach der Aufnahme entfernt werden, sonst kann sie sich entladen und auslaufen – greift man zu USB, kommt der Strom vom PC. Headsets sind eher ungeeignet.
Mikro platzieren
Generell sollte das Mikro so platziert werden, dass unmittelbare Störgeräusche, etwa der Lüfter vom Notebook, nicht aufgezeichnet werden. Es empfiehlt sich, immer eine Ton-Angel zu benutzen, diese entkoppelt das Mikro von der Tischplatte und verhindert auch, dass Atemgeräusche aufgezeichnet werden. Stellt man das Mikrofon vor sich auf den Tisch, besteht die Gefahr Atemgeräusche mit aufzuzeichnen. Zudem wird noch das leiseste Geräusch von der Tischplatte verstärkt und ins Mikro übertragen. Eine einfache Angel inklusive Pop-Schutz gibt es schon für unter 15 Euro.
Demnächst hier zu finden:
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, kann sich hier bald auf weitere Teile des Tutorials freuen, in denen wir den Ablauf während der Aufnahme vorstellen, Aufnahmeprogramme unter die Lupe nehmen und Ihnen zeigen, wie man die Aufnahmen bearbeiten kann.
Sprachaufnahme Teil 2
Sprachaufnahme Teil 3
Sprachaufnahme Teil 3 – Die Speicherung und Nachbearbeitung von Aufnahmen
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